Pfuschi-cartoon






Heinz Pfuschi Pfister „Der Weg in die Cartoonwelt“
1945
Am 10. Mai um 21.10 Uhr erblickt Heinz Pfister im Viktoria-Spital in Bern das künstliche Licht der Welt und wächst glücklich auf im nahen Zollikofen.

1956
Erstmaliger Kontakt mit Kunst. Sein Klassenlehrer, Toni Gerber, erteilt ihm speziellen Unterricht: getrennt von seiner Klasse „darf“ er Pferdebilder von Franz Marc nachmalen.

1961-1963
Kunst ist nicht mehr gefragt. Ein anständiger Beruf muss erlernt werden. In einer Eisenwarenhandlung lernt Pfuschi das Einmaleins des Lebens. Von seinen Vorgesetzten unbemerkt zeichnet er in die Auftragsbücher Insellandschaften und träumt davon, dort zu leben.

1964-1966
Welschlandaufenthalt in Genf. Lebt in der Altstadt im Home Calvin, halb Altersheim, halb Jugendherberge.

1966-1967
Sprachaufenthalt in England, zuerst als Gärtner, dann als Hilfspfleger in einem Spital bei Norwich.

1968-1973
Arbeitet in Bern beim Pharmakonzern „WANDER“ und besucht Kurse an der Kunstgewerbeschule. Bei einem Jubiläumsfest der Firma gewinnt er im Sonntagsmaler-Wettbewerb zwei Preise.

Zeichnet 1969 seine ersten Cartoons und signiert diese mit „Pfi“ später mit „Pfuschi“ oder „Pfuschi-Cartoon“.

1974-1979
Durch Firmenfusion „wandert“ er freiwillig in den Dunstkreis der Basler Chemie.

1976-1977
Einzel-Ausstellung in der Galerie von Claire Brambach in Basel und erste Teilnahme an der ART Basel.

Für die Aktion „Jute statt Plastik“ bestellt Rudolf Strahm ein paar Zeichnungen für einen Flyer.

1978-1979
Mitbegründer der lmbergässli-Galerie in Basel. Ausgestellt werden Kunsthandwerk und Kunst, u.a. von Leiko Ikemura.

Lernt bei Marzo-Mart in Kleinbasel das Radieren und entscheidet sich Anfang 1979 für die künstlerische und buchhalterische Selbst- ständigkeit.

1979-1984
Aufbau eines Radierateliers im Berner Marzili-Quartier und Eröffnung der Montere Galerie: Ausstellungen u.a. mit Valentin Hauri, Urs Stadelmann, Alberto Solbach sowie Gruppenausstellungen mit den Kursteilnehmern. Dabei sind Uwe Wittwer‚ Lotti Pulver, Werner und Kurt Hutterli.

1983
Erste Cartoon-Aufträge für die Berner Zeitung.

1985
Atelier-Umzug an den Stockerenweg Nr. 3 im Berner Breitenrainquartier.
Schreibt und illustriert bis 1993 für die Monatszeitschrift „Leben heute“ 40 Kurzgeschichten.

1987-1988
Organisiert die 1. Berner Cartoon-Schachtel-Ausstellung vom 26.3.- 27.4.1988 in der Villa Bernau in Wabern bei Bern mit 15 Cartoonisten. Grosses Presse Echo. TV DRS bringt eine kurze Reportage.

1988/1989
Die Berner dieser Ausstellung gründen das „Cartoonistenpack“ und geben einen Katalog heraus (Daniel Rohrbach, Max Spring‚ Hörmen Schmutz, Beat Schenk, Andreas Buser und Pfuschi). Auf Initiative der Basler Hannes Borer und Ernst Feurer „Efeu“ erweitert sich diese Gruppe mit Mike van Audenhove, Alex Mac Cartney, Manfred Werren und Martin Senn.

1989-1990
Die Cartoonisten treffen sich jeweils in der Mitte der Deutschschweiz und nennen sich „Cartoonisten Gruppe Olten“. Im Spätsommer 1989 planen sie für das CH-Jubeljahr 1291 das grösste Cartoon-Plakat der Welt zu drucken. Trotz ausgerufenem Kulturboykott der Schweizer Künstler wegen dem Fichenskandal, wird das Projekt durchgezogen und am 13.5.1991 Bundesrat Cotti feierlich-zynisch im Kornhaus Bern überreicht. Wo das eisengerahmte grosse Bild heute gelagert wird, ist unbekannt.

1990
Verkauft die Druckpresse und beendet das Radieren in seinem Atelier. Sein erstes Cartoonbuch “Es wahr einmal“ erscheint im Zytglogge Verlag. Bis 2012 folgen im gleichen Verlag fünf weitere Bücher: „Nur keine Panik“, „Ich & Du“, „Ein- Aus- und Absichten“, „Einfach“ und „Jederzeit“.

1994
Mayer & Zeller in Basel produzieren mit der Cartoonisten-Gruppe Olten kurze Trickfilme für Fernsehsender, die aber nie einen Käufer finden.

Zeichnet für den Sänger und Komponisten Paolo Negri einen Video- Clip, der bei Mayer & Zeller in Legetechnik produziert wird und am Filmfestival in Locarno eine Auszeichnung erhält.

Bei Robi Engler in Lausanne produziert Pfuschi seinen ersten 35mm Trickfilm (90 Sekunden), der an den Solothurner Filmtagen gezeigt wird.

1995
Da in der Schweiz kein grosses lnt. Cartoonfestival existiert, sondern lediglich die vom Nebelspalter unterstützte Cartoon-Biennale in Davos, versucht Pfuschi mit Hilfe von Walter Rösli‚ dem Berner Tourismus- direktor die Kunsthalle Bern für die Organisation eines solchen Festival zu gewinnen. Bei einem Glas Wein im Schweizerhof merken jedoch beide schnell, dass der Kunsthalle-Direktor Look cartoonblind ist und so kam, was kommen musste:

1996
Cartoonist Jürg Kühni weiss einen Ort, der für diese Idee zu begeistern ist. Am 28. März treffen sich Jürg Kühni und Pfuschi in Langnau mit Daniel Wenger und Jürg Aemmer vom Paragraf K. Am 21. Mai findet im Atelier von Pfuschi eine zweite Zusammenkunft statt, bei der auch die Cartoonisten Efeu, Hannes Borer und Martin Senn dabei sind. Es wird beschlossen, das 1. Int. Cartoonfestivel Langnau 1998 in der Kupferschmiede durchzuführen.

Für die Berner Fasnacht gestaltet Pfuschi Plakette und Plakat. Entdeckt beim Grafiker Urs Grünig die Vorteile von Apple Photoshop und beschliesst, von Amiga auf Mac umzusteigen.

1997
Zeichnet zum ersten Mal Live-Cartoons mittels Hellraumprojektor vor Publikum an einer Tagung für das FIF der Universität Bern.

1998
Im Frühjahr reisen Oskar Weiss und Pfuschi in die Ardeche, um die gemeinsame Ausstellung im Juni in der Berner Galerie von Ramseyer & Kaelin mit Bildern zu ergänzen, die für einmal nicht nur in ihren Ateliers entstanden sind.

Vom 28.8. - 5.9. findet das 1. Int. Cartoonfestival Langnau statt. Mit über 70 Cartoonisten zum Thema „Sprachlos“. Die Ausstellung wird von mehr als 6000 Personen besucht.

1999
Atelierfest „25 Jahre Pfuschi-Cartoon“ am Stockerenweg.

2001
Realisiert mit Diesel & Dust den Dokumentarfilm „Komische Kunst! Komische Künstler!“. Mit dabei sind Magi Wechsler, Ernst Feurer „Efeu“ und Alex MacCartney

2. Int. Cartoonfestival Langnau vom 1.9. - 9.9.
Ausstellungsthema: „Die sieben Todsünden“.

2003
Zusammen mit Hörmen Schmutz Reise nach Bulgarien zur Jurierung der Cartoonausstellung „Thun - Gabrovo“.

2004
3. Int. Cartoonfestival Langnau vom 21.8. - 5.9. Ausstellungsthema: „Zeit-Zeichen“.

2005
Jubiläumsausstellung „60 Jahre Heinz Pfister -Pfuschi-Cartoon“ mit Malerei, Objekten und Cartoons in der Galerie Farb von Hans Scheitlin in Worb.

2007
Januar-März: Einzelausstellung im Cartoon- und Karikaturenmuseum in Basel. Michael Schacht alias „Maloney“ liest Kurzgeschichten von Pfuschi, die in den 80er Jahren im Monatsheft „Leben heute“ publiziert wurden.

4. Int. Cartoonfestival Langnau vom 1.9.-16.9.
Ausstellungsthema: „Das Wunder der Liebe“.

2008
Mit Marco Ratschiller, Chefredaktor beim Nebelspalter und dem Cartoonisten Sven Wegmann ist Pfuschi Initiant und Mitorganisator von „gezeichnet“. Diese jährliche Ausstellung von Pressezeichnungen findet bis 2011 in der Galerie Station 8 in Zuzwil statt, ab 2012 im Kornhaus Bern und seit 2015 im Museum für Kommunikation in Bern.

2010
5. lnt. Cartoonfestival in Langnau vom 28.2. - 12.9.
Ausstellungsthema: „Wahnsinn“.

2012
Atelierumzug vom Stockerenweg an die Spitalackerstrasse 74 in das ehemalige Foto-Geschäft Schmid. Zusammen mit seiner Lebenspartnerin Kathrin Gfeller wohnt Pfuschi bereits seit 1982 im 2. Stock.

2013
Mai: Eröffnungsausstellung in der Galerie für Komische Kunst im neuen Atelier mit über 30 bekannten Cartoonisten aus Europa. Im Dezember folgt die erste Einzelausstellung mit Crihana aus Rumänien.

6. lnt. Cartoonfestival in Langnau vom 7.9. - 22.9.
Ausstellungsthema: „So ein Saustall“. 2014
Austritt aus dem OK des Int. Cartoonfestivals. Das 7. Festival, für 2016 geplant, wird auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben.

An den Krimitagen in Burgdorf Live-Cartoon-Show im Gertsch- Museum zusammen mit Jürg Kühni und Bruno Fauser als Live-Zeichner, Hans-Peter Enderli als Erzähler und Andi Loser am Klavier.

2015
Pfuschi publiziert zu seinem 70. Geburtstag das Taschenbuch „In meiner Suppe liegt eine Pointe“.

2016
Nach 28 Jahren findet die 2. Cartoon-Schachtel-Ausstellung in der Galerie für Komische Kunst statt. 27 Künstler machen mit, einige davon waren schon in der Villa Bernau in Wabern dabei.

2017
Dokumentarfilm von Miriam Ernst „Pfuschi und die Suche nach der Pointe“.

Für die Ausstellung „gezeichnet 2017/18“ im Museum für Kommunikation in Bern dreht Michele Andina den kurzen Porträtfilm „Pfuschi“.

2018
Grosses Interview im Jahrbuch 2018 „COMlC!“ der Deutschen Comic-Szene.

2019
Taschenbuch „Der Weg ist das Ziel“.